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Übergabe des Energienutzungsplan Rottach-Egern

v. l. Daniel Merone, Energiebeauftragter der Gemeinde Rottach-Egern, Christian Köck, 1.Bürgermeister, Franz Hagn, Kooperationspartner der Energiewende Oberland, Christiane Regauer, Geografin bei der Energiewende Oberland

v. l. Daniel Merone, Energiebeauftragter der Gemeinde Rottach-Egern, Christian Köck, 1.Bürgermeister, Franz Hagn, Kooperationspartner der Energiewende Oberland, Christiane Regauer, Geografin bei der Energiewende Oberland

Mit dem Beitritt der Gemeinde Rottach-Egern zur Energiewende Oberland im Jahr 2006 signalisierte die Kommune, dass wieder verstärkt regenerative und nachhaltige Energieversorgung genutzt werden soll. Ziel ist nach wie vor, bis zum Jahr 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Allen Verantwortlichen ist klar, dass es besonders für die touristisch geprägte Region eine große Herausforderung sein wird, Landschafts- und Ortsbild mit diesem Ziel zu vereinbaren. Zudem ist ein hoher Strom- und Wärmeverbrauch im Bereich von gehobenen Hotels und Gaststätten nicht zu vermeiden. Mit der Erstellung eines Energienutzungsplans durch das EWO-Kompetenzzentrum Energie liegt nun ein Fahrplan vor, welche Potenziale ausbaufähig und wirtschaftlich genutzt werden können.

Wie in den meisten Kommunen des Landkreises Miesbach besteht laut Projektleiter Andreas Scharli von der EWO noch ein sehr hohes Ausbaupotenzial in der Nutzung der Solarenergie. Zusätzliche PV-Anlagen auf geeigneten Dachflächen in Rottach-Egern könnten den regenerativen Stromanteil auf 30% des jetzigen Strombedarfs steigern.

Franz Hagn vom gleichnamigen Energie-Planungsbüro in Rottach-Egern unterstützte die Energiewende Oberland bei der Erstellung des Energienutzungsplans mit seiner Erfahrungen vor Ort sowie der fundierten Kenntnis von innovativen Produkten: Viele Bestandsgebäude könnten mit Wärmepumpe oder Brennstoffzelle weit effizienter beheizt werden als bisher, so sein Fazit. „Das Konzept ist so erstellt, dass jeder Rottacher Hausbesitzer seinen Beitrag zum Klimaschutz darin nachlesen kann.“

Klar wird durch den Energienutzungsplan auch, dass die Potenziale der Gemeinde Rottach-Egern nicht üppig sind, um die Energiewende bis 2035 vollständig umzusetzen. Umso wichtiger ist dem Team der EWO, die das Konzept gemeinsam mit Franz Hagn erstellt haben, dass alle Einsparpotenziale genutzt werden. Eine ordentliche Dachdämmung z.B. spart nicht nur Heizenergie, an zunehmend heißen Sommertagen wird der sommerliche Wärmeschutz eines gut isolierten Dachs immer wichtiger. Die größten Effekte für den Klimaschutz lassen sich schließlich durch Austausch eines alten Öl- oder Gaskessels erzielen, denn viele Anlagen sind zu groß dimensioniert oder haben hohe Bereitschaftsverluste.

Die Übergabe des Energienutzungsplans fand im Heizkeller einer Rottacher Familie statt. Deren Heizanlage wurde kürzlich von reinem Erdgasbetrieb auf eine Kombination aus Grundwasser-Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und neuem Batteriespeicher umgestellt. Das Energiesystem des Gebäudes kommt somit wie vor 100 Jahren ohne fossile Energieträger aus und bietet zugleich den heutigen Komfort. Die Wasserkraft gehört für diesen Kunden nach wie vor zur nachhaltigen Energieversorgung. Sobald wegen Schnee kein PV-Strom vom Dach kommt, bezieht die Familie regenerativen Strom vom E-Werk Tegernsee. Kartenmaterial zur Nutzung von Grundwasser sowie die Potenziale der oberflächennahen Geothermie finden sich neben vielen anderen interessanten Fakten im Energienutzungsplan. Die Vorstellung des Konzepts erfolgt in der Januarsitzung des Gemeinderats.

Zusätzlich steht der Plan selbstverständlich allen Bürgerinnen und Bürgern auf der Interseite der Gemeinde zur Verfügung.